Tief durchatmen. Die Luft macht satt.
Als erstes das Touristen- und Wettbüro Fojnicatours (Adresse) aufsuchen, mit dem netten Besitzer Kaffee trinken und ein Gespräch auf Französisch, Englisch, Deutsch oder Bosnisch führen.
Ein paar Minuten durch die trüben Scheiben des Grand Hotel starren, drinnen stapeln sich Stühle auf dem Flügel, dessen schwarzer Lack in großen Blasen aufgeplatzt ist. Sofas sind übereinander hergefallen, als wollten sie sich begatten, Tische liegen Rücken an Rücken, und auf alles tropft durch die Decke das Wasser - und sich freuen, dass man für 30 bis 40 K-Mark ein Zimmer mit Balkon beim Chef von Fojnicatours bekommen hat.
Einmal durch den Kurpark laufen, dann hat man's gesehen.
Gold waschen. Mühsam und lohnt sich nicht und eigentlich müsste man auch wissen, wie es geht, aber ...
Das Franziskaner-Kloster besichtigen. Über der Stadt gelegen, nicht zu übersehen, die Kirche hat ein Kuppeldach. Der zerstörte Teil wird gerade rekonstruiert, vielleicht ist das Museum inzwischen wiedereröffnet. Interessante Sammlung über das Leben und Arbeiten der Mönche und die Geschichte des Franziskanerordens auf dem Balkan.
Im Kiss-Grill oder im As-Grill Čevapčići essen. Fleischloses Essen in Form einer vegetarischen Pizza bekommt man im Restaurant mit dem fast genauso wohlklingenden Namen Boss.
Fische fischen. Das Wasser ist wie vielerorts in Bosnien fast schon unglaubwürdig sauber: Seit die Fabriken kaputt sind, ist erst recht alles voller Forellen. Die Flüsse sind flach und schnell und wahre Metropolen der Wasserwelt.
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Zum Prokoško Jezero (Prokoško See) fahren. Dort schwimmt nicht nur Triton, ein eigentlich ausgestorbenes Amphibium, das wie ein kleiner Flüchtling von Galapagos aussieht und, mit Lungen und Kiemen gleichzeitig ausgestattet, auf der Schwelle zwischen Wasser- und Landleben stehen geblieben ist. Man erlebt vor allem, wie Menschen mitten in Europa in so großer Abgeschiedenheit leben können, dass nicht einmal der Krieg sie findet. In der Abenddämmerung werden Schafe und Kühe aus den Bergen ins Dorf getrieben. Problematisch ist nur, über die 30 Kilometer lange Schotterpiste dorthin zu gelangen, ohne eine falsche Abzweigung zu nehmen. Wegbeschreibung bei Fojnicatours aufzeichnen lassen. Es gibt Wegweiser aus Holz, aber nicht an jeder Gabelung, sie sind schlecht zu lesen und manchmal halb ins Gebüsch gesunken.
Pilze suchen, wenn die Jahreszeit es erlaubt, und die Pilzzeit ist lang in dieser Gegend. Steinpilze und Pfifferlinge wachsen in rauen Mengen, wie man es in Europa eigentlich nicht mehr gewöhnt ist. Das ist inzwischen auch anderen aufgefallen: Die Italiener lassen sie in Massen wegschaffen. Man hätte niemandem verraten sollen, dass Fojnica nicht vermint ist.
Adler beobachten. Zu diesem Zweck legt man den Kopf in den Nacken und schaut eine Weile in den Himmel. Da sind sie.
Jagen. Damit kenne ich mich überhaupt nicht aus - bei Fojnicatours fragen.
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