:: Geschichte

Zwei Jahrtausende in neun Absätzen

Im 6. und 7. Jahrhundert wandern Slawen in das Gebiet Bosniens ein. 1180 ist Bosnien ein Fürstentum unter Ban Kulin. Wegen seiner religiösen Toleranz breitet die sich in anderen Gebieten als Ketzerbewegung verfolgte christliche Abspaltung der Bogomilen aus.

1383 beginnen die türkischen Angriffe auf Bosnien, und 1463 gerät das Land endgültig unter türkische Herrschaft. Ein großer Teil der Bevölkerung konvertiert zum Islam. So kommt es, dass neben der serbischen (orthodoxen) und der kroatischen (römisch-katholischen) auch eine muslimische Gruppe in Bosnien lebt, deren Angehörige sich nicht äußerlich, sondern vor allem durch ihre Namen und die seit dem 15. Jahrhundert entwickelte Kultur von den anderen Ethnien unterscheiden.

Im 19. Jahrhundert kommt es zu Aufständen gegen die Türken, die schließlich mit Hilfe der Russen vertrieben werden. 1878 wird Bosnien mit Rückendeckung von Russland durch die Habsburger besetzt und 1908 von Österreich-Ungarn annektiert.

Am 28. 6. 1914 ermordert ein serbischer Nationalist in Sarajevo das Thronfolgerpaar Österreich-Ungarns. Österreich erklärt Serbien den Krieg, die Deutschen stehen den Österreichern bei und die Russen den Serben, und damit beginnt der Erste Weltkrieg.

Nach dem Ersten Weltkrieg wird Bosnien 1918 Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen.

1941 besetzen deutsche und italienische Truppen das Land. Bosnien wird dem faschistischen "Unabhängigen Staat Kroatien" eingegliedert. Hunderttausende von Serben werden getötet.

1943 wird die Föderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen. Bosnien-Herzegowina ist eines der jugoslawischen "Bundesländer".  1944 gelingt es Josip Broz Tito mit Hilfe von englischen und russischen Truppen, die Deutschen aus Jugoslawien zu vertreiben.

Unter Tito bewahrt Jugoslawien eine gewisse Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Den jugoslawischen Republiken - Serbien, Kroatien, Slowenien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina - stehen weitreichende föderale Kompetenzen zu. Tito stirbt 1980.

Im Sommer 1991 zerfällt der Staat Jugoslawien. Der daraufhin ausbrechende Bürgerkrieg wird im Dezember 1995 durch den Abschluss des Daytoner Friedensvertrags beendet. Das Friedensabkommen enthält auch die bosnische Verfassung. Die Gesamtverantwortung für die Erfüllung des Friedensvertrags liegt beim OHR, also in internationaler Verwaltung. Die SFOR stabilisiert das Land militärisch.